Wohnimmobilienpreisanstieg verringert sich – kommt jetzt die Marktwende?
Trotz der Pandemie sind die Immobilienmärkte in vielen Lagen weiterhin angespannt. Jetzt gibt es erste Anzeichen dafür, dass sich die Situation auf dem Immobilienmarkt auflockert. Das geht aus einer Studie zur Entwicklung der Wohnimmobilienpreise in Deutschland der Landesbank Baden-Württemberg hervor.
Als Auflockerung wertet die Bank einen derzeit langsameren Preisanstieg bei Immobilien. Laut Studie auch eine Folge der Pandemie, die sich offenbar nun doch auf den Immobilienmarkt auswirkt.
Zuzug in deutsche Städte ebbt ab
Laut der Studie konnte folgendes beobachtet werden: Die Pandemie hat zwar nicht unbedingt Auswirkungen auf das Preisniveau, aber auf den Zuzug in die Städte. Demnach suchen sich weniger Menschen als zuvor eine Wohnung in den Ballungsräumen. Weniger junge Menschen kamen auch zum Studieren und Arbeiten in die großen Städte. Folglich stagniert oder verringert sich die Anzahl der Einwohner in einigen Städten wie Stuttgart oder Berlin.
Das unterscheidet sich von der Entwicklung der letzten Jahre, wo eher eine Stadtflucht von Familien sowie Gering- und Mittelverdienern beobachtet werden konnte. Ursache waren die gestiegenen Preise auf dem Immobilien- und Wohnungsmarkt. Sofern es nicht anders ging, zogen die Menschen in das Umland der Städte oder gar weiter raus aufs Land. Zusätzlich kamen immer mehr junge Menschen, vor allem aus dem Ausland in die Städte, um zu studieren, eine Ausbildung zu absolvieren oder zu arbeiten.
Als eine weitere Ursache für den Rückgang der Einwohnerzahl in einigen Regionen und Städten, nannte die Studie den Strukturwandel der Automobilindustrie, der vor allem in Stuttgart zu einer Verringerung der Einwohnerzahl geführt habe. Dort gab es laut der Studie in den Jahren von 2019 bis 2021 ein Rückgang von circa 615 000 Einwohnern auf knapp 605 000 Einwohner. Als Grund für diesen Wandel wird in der Studie die Umstellung auf Elektromobilität genannt.
Anstieg des Zins- und Renditeniveaus
Die LBBW prognostiziert, dass die Zinsen und Renditen der Hypothekendarlehen und Anleihen in den nächsten Jahren moderat ansteigen werden. Mit der Anhebung des Leitzinses der EZB sei jedoch nicht vor 2024 zu rechnen. Die Zinsen würden vorerst auf einem tiefen Niveau bleiben.
Energieeffizienz bestimmt stärker den Preis
Der Immobilienmarkt wird sich auch weiterhin unterschiedlich entwickeln. Neben der Immobilienlage werde in den nächsten Jahren auch die Energieeffizienz die Preisentwicklung einer Immobilie stärker beeinflussen.
Die Ursache liegt hierfür bei den auf EU-Ebene gesteckten Klimaschutzzielen. Die Energiekennzahlen eines Gebäudes werden künftig auch den Preis maßgeblich beeinflussen.
Dadurch gewinnen die energetischen Eigenschaften einer Immobilie für den Immobilienpreis immer weiter an Bedeutung. Ob und wie ein Haus wärmegedämmt ist oder wie das Gebäude beheizt wird, entscheidet darüber, welchen Verkaufspreis Immobilienbesitzer beim Verkauf erhalten.
Was bedeutet das für Eigentümer und Käufer
Der Wohnungsmangel werde nach Ansicht der Studienverfasser noch einige Jahre Bestand haben. Denn Wohnimmobilien seien weiterhin attraktive Geldanlagen. Immobilienkäufer können jedoch mit einer leichten Entspannung am Markt rechnen. Für verkaufsbereite Eigentümer heißt das, dass sie weiterhin je nach Lage und Zustand der Immobilie gute Verkaufspreise für Ihr Objekt erhalten werden.
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Hinweise
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
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